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Europa

Ukrainischer Militärgeheimdienst versuchte oppositionellen Journalisten in Spanien zu töten

Am 6. März berichtete der im spanischen Exil lebende oppositionelle ukrainische Blogger Anatoli Scharij von einem Anschlag auf sein Leben und das seiner Ehefrau. Russland hat nun offenbar Beweise dafür, dass der ukrainische Militärgeheimdienst den Anschlag als False-Flag-Aktion geplant hatte.
© Anatoli Scharij

Die Operation zur Ermordung des oppositionellen ukrainischen Bloggers und Journalisten Anatoli Scharij in Spanien wurde vom Leiter der Hauptnachrichtendirektion des ukrainischen Verteidigungsministeriums Kirill Budanow persönlich geleitet, verlautbarte eine Quelle in den russischen Sicherheitsdiensten gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti:

"Den erhaltenen Daten zufolge wurde die Vorbereitung des versuchten Attentats am 6. März 2024 von der Hauptnachrichtendirektion des Verteidigungsministeriums durchgeführt, die in enger Zusammenarbeit mit dem SBU die Operation 'unter ausländischer Flagge' ausarbeitete."

Es sei geplant gewesen, den Blogger physisch zu eliminieren und die Verantwortung Russland zuzuschieben.

Ukrainische Agenten hätten dazu Killer aus Kreisen von in Spanien lebenden ethnischen Ukrainern und spanischen Kriminellen angeheuert, wobei sie vorgaben, im Auftrag der russischen Geheimdienste zu handeln. Sie überwachten den Blogger und dessen Familie, kundschafteten seine Bewegungsmuster aus und schmuggelten schließlich Waffen nach Spanien, die sie den angeworbenen Auftragsmördern übergaben.

Am 6. März dieses Jahres teilte Scharij in einem Video mit, dass das Auto, in dem er sich mit seiner Frau befand, von bewaffneten Männern überfallen worden sei. Die spanischen Strafverfolgungsbehörden hätten laut seiner Darstellung bei der Untersuchung des versuchten Attentats eine "offen gesagt formalistische" Haltung eingenommen. So hätten sie den Tatort und das beschossene Auto nicht untersucht und auch keine Zeugen befragt.

Der Journalist Anatoli Scharij floh schon vor dem Jahr 2014 aus der Ukraine und beantragte politisches Asyl in Litauen und den Niederlanden. Später siedelte er sich in Spanien an der Mittelmeerküste an. Nach dem Euromaidan wurde er dadurch bekannt, dass er Falschmeldungen ukrainischer Medien entlarvte und gegen den Krieg im Donbass durch die neuen Machthaber in Kiew protestierte. Er erreichte damit auf regulärer Grundlage und bis heute ein Millionenpublikum.

2018 gründete Scharij eine oppositionelle Partei mit seinem Namen, die einige Erfolge bei Kommunalwahlen erzielen konnte, aber in der Ukraine inzwischen durch ein Gerichtsurteil verboten ist. Nach Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands nahm er eine antirussische Haltung ein, kritisierte aber auch das Selenskij-Regime mit zunehmender Schärfe. In der offiziellen ukrainischen Propaganda gilt er als "prorussisch". Im Juli 2023 erklärte der ukrainische Geheimdienst SBU, dass er Scharij in Abwesenheit wegen Landesverrats angeklagt habe.

Bei dem Anschlag vom 6. März handelt es sich bereits um den zweiten Anschlag auf das Leben des Bloggers und Journalisten. Schon im Oktober 2023 hatten Unbekannte versucht, sein Wohnhaus in Brand zu setzen.

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