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Krieg in Nahost Hochrangige Mitglieder iranischer Revolutionsgarden bei Luftangriff in Damaskus getötet

Der Geheimdienstchef der iranischen Revolutionsgarden und sein Stellvertreter sind in Damaskus Opfer eines Luftangriffs geworden. Für den Beschuss in der syrischen Hauptstadt soll Israel verantwortlich sein.
Beim Luftangriff zerstörtes Wohnhaus im Masseh-Viertel von Damaskus

Beim Luftangriff zerstörtes Wohnhaus im Masseh-Viertel von Damaskus

Foto: Sana / REUTERS

Bei einem Luftangriff auf ein Gebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Medienberichten zufolge unter anderem der Geheimdienstchef der iranischen Revolutionsgarden für Syrien und sein Stellvertreter getötet worden. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr am Samstag mit Verweis auf informierte Kreise berichtete, kamen bei dem Angriff zudem zwei weitere Mitglieder der Revolutionsgarden ums Leben.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, hatten sich in dem mehrstöckigen Gebäude »mit Iran verbündete Anführer« getroffen. Demnach wurde das Haus vollständig zerstört. Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien. Sie teilte mit, das angegriffene Viertel sei als Hochsicherheitszone bekannt. Dort halten sich demnach regelmäßig Vertreter der Islamischen Revolutionsgarden und proiranischer Palästinenserorganisationen auf.

Iran bestätigte wenig später über den staatlichen Rundfunk, dass bei dem Angriff mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden seien. Die Verantwortung für den Angriff wurde Israel zugeschrieben, das Land hat sich bislang nicht dazu geäußert.

Augenzeugen berichten von Explosion

Auch die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete den Angriff. Es habe einen »Anschlag auf ein Wohnhaus im Viertel Masseh in Damaskus« gegeben, der auf einen »israelischen Angriff« zurückzuführen sei, berichtete Sana. Angaben zu möglichen Opfern machte sie nicht. In Masseh befinden sich unter anderem Uno-Gebäude, Botschaften und Restaurants.

»Ich habe die Explosion im westlichen Masseh-Viertel deutlich gehört und eine große Rauchwolke gesehen«, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. »Das Geräusch ähnelte dem einer Raketenexplosion und Minuten später hörte ich das Geräusch von Rettungswagen.«

Israel intensiviert seine Angriffe auf Syrien

Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 hat Israel das Nachbarland Hunderte Male aus der Luft beschossen. Die Angriffe richten sich insbesondere gegen die proiranische Hisbollah, aber auch gegen Stellungen der syrischen Armee.

Zuletzt hatte Israel nach eigenen Angaben ein wichtiges Mitglied der islamistischen Terrororganisation Hamas in Syrien getötet. »Die Armee hat Hassan Hakascha in Beit Dschinn in Syrien ausgeschaltet«, hieß es danach in einer Erklärung des israelischen Militärs. Der Ort liegt südwestlich von Damaskus in der Nähe der israelisch besetzten Golanhöhen.

Israel hat seine Luftangriffe in Syrien seit dem brutalen Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober intensiviert. Generell äußert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien. Es betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet.

oka/AFP/dpa