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Von Mülheim-Essen nach Düsseldorf Neuer Linienflug mit dem Zeppelin übers Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet kann man nun regelmäßig mit dem Luftschiff verkehren, in 300 Meter Höhe. Der Anbieter hofft auf mehr als 10.000 Passagiere im Jahr. Das Angebot ist vor allem für Touristen interessant – und entsprechend teuer.
Ein Zeppelin landet auf dem Flughafen Essen/Mülheim

Ein Zeppelin landet auf dem Flughafen Essen/Mülheim

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Federico Gambarini / dpa

Das Ruhrgebiet hat erstmals einen Zeppelin im Linienflugverkehr im Einsatz. Seit Donnerstag verkehrt er in rund 300 Meter Höhe und fliegt Touristen über die Ruhr und das Rheinland. Der Zeppelin ist am Flughafen Mülheim-Essen fest stationiert. Ziel seien »deutlich mehr als 10.000 Passagiere« pro Jahr, sagte der Chef der Zeppelin Luftfahrttechnik in Friedrichshafen, Eckhard Breuer, am Mittwoch bei einem Pressetermin. Am Flugplatz entstünden 20 Arbeitsplätze.

Zeppelin-Linienflug im Ruhrgebiet: Ab Donnerstag verfügbar

Foto: Federico Gambarini / dpa

Zeppeline sind nach Breuers Worten weltweit selten: In Deutschland verkehrten derzeit nur zwei, die in Friedrichshafen stationiert sind, ein dritter sei im Bau und solle bis zum Sommer fertig werden. Ein Zeppelin kostet rund 20 Millionen Euro.

Für die Fluggäste sei der geräuscharme Flug in vergleichsweise geringer Höhe besonders attraktiv. Das gelte besonders für die angebotene Flugroute nach Düsseldorf, bei der eine Haupt-Landebahn des Düsseldorfer Flughafens überquert werde. Der 45-minütige Flug über das Ruhrgebiet soll 470 Euro kosten.

Der Flughafen Mülheim-Essen hat eine lange Luftschiff-Tradition. Von dort aus startete auch das in der Region bekannte Luftschiff »Theo«, das jetzt fest am Boden in einem neu gebauten Hangar am Flughafen bleibt. »Theo« ist ein sogenannter Blimp, ein Prallluftschiff ohne starres inneres Gerüst. Zeppeline haben dagegen eine innere Struktur und lassen sich dadurch deutlich besser manövrieren.

Gefüllt sind sie heutzutage mit nicht brennbarem Helium. Grund dafür ist unter anderem das Zeppelin-Unglück von Lakehurst in den USA 1937, als ein mit brennbarem Wasserstoff gefüllter Zeppelin in Brand geraten war und eine Katastrophe ausgelöst hatte.

Die Renaissance der legendären Luftschiffe begann erst 1993. In diesem Jahr wurde die Zeppelin-Luftschifftechnik in Friedrichshafen am Bodensee gegründet, dem Breuer heute vorsteht. Das Unternehmen hatte das Ziel, wieder Zeppeline zu bauen. Acht Jahre später war es so weit: Der Zeppelin »Neue Technologie« (NT) hob 2001 zu seinem Erstflug ab.

sug/dpa