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Billigartikel aus dem Internet Netzagentur nimmt Tausende gefährliche Produkte vom Markt

Manche Elektronik ist im Internet billig zu haben. Doch nach Angaben der Bundesnetzagentur entspricht eine immer größere Zahl von Produkten nicht den EU-Sicherheitsvorschriften.
Verbrannte Funksteckdose: Gefährliche Billigartikel

Verbrannte Funksteckdose: Gefährliche Billigartikel

Foto: Marius Becker / dpa

Ob Funksteckdosen, bei denen ein Stromschlag droht, fehlerhafte Stromsparboxen oder Wechselrichter, die Funkdienste von Polizei und Feuerwehr stören: Illegale oder gefährliche Elektroartikel sind im vergangenen Jahr in Deutschland im deutlich größeren Umfang zu kaufen gewesen als zuvor. 2023 habe man mehr als 73 Millionen Artikel von 8100 verschiedenen Gerätetypen vom Markt genommen, teilte die Bundesnetzagentur am Donnerstag in Bonn mit.

Im Jahr 2022 waren es 8200 Gerätetypen gewesen, mit einer Gesamtstückzahl von 16 Millionen. Oft sind es nur formale Gründe, die ein Verkaufsverbot nötig machen, etwa Herstellerangaben, die für den Verkauf in Deutschland nötig sind. Doch vielfach gingen von den Produkten auch handfeste Gefahren aus. Neben den erwähnten Funkstörungen sorge etwa mangelhafte Isolierung häufig für Brandgefahr.

»Der Trend unzulässiger und risikobehafteter Produkte aus Drittstaaten setzt sich fort«, erklärte Behördenpräsident Klaus Müller. In Zusammenarbeit mit Betreibern von Onlineplattformen habe man verhindern können, dass Millionen nicht zugelassener Artikel auf den Markt kommen. »Damit schützen wir Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gefahren.«

Zusammenarbeit mit dem Zoll

Ein Grund für den Anstieg wurde nicht genannt. Die Zahlen schwanken, 2021 wurden 1936 Angebote mit einer Stückzahl von insgesamt 21 Millionen beseitigt. Die unterschiedlichen Werte gehen auch darauf zurück, dass in manchen Jahren Elektronikartikel auffallen, die in einer großen Stückzahl auf Lager liegen, und es in anderen Jahren Produkte sind, die nur relativ geringe Verkaufsvolumina aufweisen.

Um das Problem in den Griff zu bekommen und das Risiko durch gefährliche Produkte für Verbraucher zu minimieren, arbeitet die Bundesnetzagentur Hand in Hand mit dem Zoll. Dieser meldete der Bonner Behörde im vergangenen Jahr 5116 Warensendungen, von denen 92 Prozent nach Prüfung keine Freigabe erhielten. 2022 waren 4800 Warensendungen gemeldet worden, von denen bei 91 Prozent die Weitergabe verweigert wurde.

mik/dpa-AFX