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Preisdumping-Vorwürfe Netzagentur stellt Verfahren gegen Post-Tochter ein

Eine Tochterfirma der Deutschen Post wurde verdächtigt, ihre Konkurrenten mit Dumpingpreisen ausgestochen zu haben. Eine eingeleitete Untersuchung dazu hat die Bundesnetzagentur nun aber eingestellt.
Deutsche-Post-Zentrale in Bonn: Preise sollen 2024 steigen

Deutsche-Post-Zentrale in Bonn: Preise sollen 2024 steigen

Foto: Oliver Berg / dpa

Erleichterung bei der Deutschen Post: Die Bundesnetzagentur hat ihre Untersuchung gegen eine Post-Tochter wegen des Verdachts auf Preisdumping eingestellt. Das teilte der Bonner Konzern mit. »Der von Wettbewerbern immer wieder erhobene Vorwurf des Preisdumpings der Deutschen Post ist abermals widerlegt«, teilte ein Post-Sprecher mit.

Die Regulierungsbehörde teilte mit, man habe zwar Missbrauch festgestellt, da die Tochter kostenunterdeckende Preise erhoben habe. Da die Post ihre Preise 2024 freiwillig anheben werde, seien die Verfahren nun aber eingestellt worden.

2000 Entgelte sollten untersucht werden

Die Bundesnetzagentur hatte zwölf Verfahren gegen die Post-Tochter InHaus Services GmbH (DPIHS) eingeleitet. Die Post interpretiert die Einstellung des Verfahrens offenbar anders als die Behörde – nach Lesart der Post haben sich die Verfahrensvorwürfe nicht bestätigt. »Die DPIHS konnte gegenüber der Bundesnetzagentur nachweisen, dass die Preise nicht zu beanstanden sind«, teilte der Post-Sprecher mit.

Die DPIHS ist eine Tochter der Deutschen Post, sie übernimmt »Konsolidierungsleistungen«. Damit ist gemeint, dass sie etwa Versicherungsschreiben und Werbebriefe von Firmen abholt, frankiert und sortiert. Zugestellt werden die Schreiben später von Briefträgern der Deutschen Post – um diesen Arbeitsbereich geht es in den Verfahren nicht.

Die Bundesnetzagentur hatte die Eröffnung der Untersuchung damit begründet, dass die Entgelte »die Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung unterschreiten und somit Abschläge enthalten«. Wettbewerbsmöglichkeiten anderer Unternehmen seien dadurch womöglich in »missbräuchlicher Weise beeinträchtigt«, hieß es Ende Oktober seitens der Behörde.

Geprüft werden sollten 2000 einzelne Entgelte der DPIHS, rund 250 Kunden der Post-Tochter galten als betroffen.

Die Post macht schätzungsweise 85 Prozent ihres Briefgeschäfts mit größeren Firmenkunden. Der Rest entfällt auf Privatkunden und kleine Unternehmen, die für den Versand ganz normale Briefmarken kaufen. Für die Höhe dieses Portos gelten staatliche Vorgaben, für das Firmenkunden-Porto hingegen nicht.

apr/Reuters/dpa